8. APRIL 2020

17:27 Uhr

Am heutigen 8. April komme ich eher zufällig an der Bundesparteizentrale der ÖVP vorbei und stand plötzlich vor dem Konterfei unseres Kanzlers. „Wir halten Österreich auf Kurs“ steht da in großen Lettern. Was auffällt: Das Gesicht von Sebastian Kurz wurde anscheinend mit Steinen beworfen. Ausdruck einer sich langsam abzeichnenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Ich halte inne und erinnere mich zurück, an jenen Freitag den 13., der seinen Namen alle Ehre machte. Bundeskanzler Sebastian Kurz verkündete an diesem Tag im März 2020 flankiert von Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer, dass Österreich ab dem 16. März auf unbestimmte Zeit den Laden dicht macht. Hier sein Wortlaut:

Wir erleben gerade eine herausfordernde Zeit, in der sich das Virus nach wie vor in ganz Europa und insbesondere Österreich ausbreitet. Es ist eine Zeit, in der es notwendig ist, zusammenzustehen, um die Älteren zu schützen.

Wir sind als Republik Österreich ein Team, in dem jede und jeder einen Beitrag zu leisten hat. Ab Montag müssen wir unser soziales Leben auf ein Minimum reduzieren, das ist notwendig, um ältere und vulnerable Gruppen bestmöglich zu schützen.

Es wird Einschränkungen in 3 Bereichen geben: Der erste Bereich betrifft das alltägliche Leben. Unternehmen werden aufgefordert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wo es einzurichten ist, ab der nächsten Woche Teleworking zu ermöglichen. Weiters werden ab Montag Restaurants, Bars und Kaffeehäuser nur noch bis 15 Uhr geöffnet sein. Geschäfte bleiben geschlossen, ausgenommen sind der Lebensmittelhandel, Banken, Apotheken, Post, Tierbedarf, Drogerien und andere Bereiche, die es zur Versorgung braucht.

Der zweite Bereich betrifft den Umgang mit unseren Nachbarländern, in denen sich das Virus, neben Italien, besonders schnell ausbreite: Spanien, Frankreich und die Schweiz. Zu diesen Ländern werden die Flugverbindungen eingestellt und die Zugsverbindungen eingeschränkt. Kontrollen an der Grenze zur Schweiz und zu Liechtenstein werden verstärkt durchgeführt.

Der dritte Bereich betrifft jene Gebiete in Österreich, in der sich das Virus besonders rasant ausbreitet, wie in Teilen Tirols. „Wir müssen hier zielgerichtet geografisch gegensteuern. Es werden daher das Paznauntal und Sankt Anton am Arlberg für 14 Tage unter Quarantäne gestellt.

Am 20. März kündigte Sebastian Kurz die Verlängerung des harten Lockdwons bis Ostermontag an:

Wir wissen, dass es im Moment sehr viel Unsicherheit in unserem Land gibt. Viele Menschen stellen sich die Frage, wie es weitergeht und ob die gesetzten Maßnahmen wirken. Ich kann Ihnen heute eine klare Antwort geben: Wir tun das Richtige. Alle Expertinnen und Experten bestätigen uns in den Maßnahmen, die wir setzen. Die Maßnahmen wirken, aber wir müssen durchhalten. Daher werden diese in Absprache mit den Landeshauptleuten bis 13. April verlängert.

Am 14. April verkündet Sebastian Kurz, Österreich sei auf Kurs in die neue Normalität:

Ich darf heute mit einer positiven Nachricht beginnen: Wir sind auf Kurs. Die Zahl der Infektionen in Österreich entwickelt sich gut. Die Zahlen der Neuansteckungen und Hospitalisierungen gehen in die richtige Richtung und der Grund dafür sind Sie alle, sehr geehrte Österreicherinnen und Österreicher. Ich möchte mich für Ihre Disziplin, Ihr Durchhaltevermögen und auch für Ihre Geschlossenheit bedanken.

Wir können daher wie geplant heute den ersten Schritt in Richtung neue Normalität setzen. Unser Zugang in den nächsten Monaten ist ganz klar: so viel Freiheit wie möglich, so viel Einschränkung wie notwendig.

Wir tun das Richtige. Die Maßnahmen wirken, aber: Wir müssen durchhalten!