Engel- und Geniendarstellungen spielen in der europäischen Friedhofskunst seit jeher eine bedeutende Rolle. Bereits in der heidnischen Antike wurden Gräber, Mausoleen und Sarkophage der wohlhabenden Bürgerschaft mit Reliefdarstellungen und figürlichen Plastiken geziert. Die himmlischen Wesen dienten in der damaligen Vorstellungswelt sowohl als Mittler zwischen den Welten als auch als Beschützer, die über das Leben wachen und dem Menschen im Tode nahestehen. Der Großteil der Wiener Friedhöfe sind heute riesige Freilichtmuseen vergangener Epochen und beherbergen eine Vielzahl an Genien, Engel, Trauerskulpturen und allegorischen Kunstwerken von Weltrang. Künstlerisch bedeutende Grabplastiken findet man nicht nur in der Totenstadt der Wienerinnen und Wiener, dem Zentralfriedhof, sondern auch auf den Nobelfriedhöfen der Vorstadt.